Adrenalin: Was steckt alles hinter dem Hormon?

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Adrenalin gehört mit Cortisol und Noradrenalin zu den Stresshormonen des menschlichen Hormonsystems. Im Folgenden erfahrt ihr mehr über das Adrenalin:

Was ist Adrenalin?

Adrenalin ist, wie oben bereits genannt, eines der drei Stresshormone des menschlichen Körpers und wirkt im gesamten Körper. Es wirkt auch im zentralen Nervensystem, da allerdings als Neurotransmitter, also als Botenstoff zwischen den einzelnen Nervenzellen.

Wo wird Adrenalin gebildet?

Das Adrenalin wird im Nebennierenmark mit Hilfe der Aminosäure Tyrosin, Enzymen, Vitaminen, Kupfer, Folsäure und Magnesium gebildet. Dann wird das Adrenalin sofort ins Blut abgegeben und nach kurzer Zeit schon wieder abgebaut. Um den Adrenalinspiegel zu senken, muss die Produktion durch eine ausreichend hohe Adrenalinkonzentrationen gestoppt werden. Das passiert, wenn das notwendige Tyrosin durch die hohe Adrenalinkonzentration nicht mehr gebildet werden kann. Den Abbau und damit die Beendigung der Wirkung von Adrenalin übernehmen dann die Enzyme Catechol-O-Methyltransferase (COMT) und Monoaminooxidase (MAO). Die Abbauprodukte werden schließlich über den Urin ausgeschieden.

Wozu braucht der Körper Adrenalin?

Die Adrenalinwirkung auf den menschlichen Körper:

  • Herzfrequenz wird erhöht
  • Blutgefäße sind verengt
  • Blutdruck ist höher
  • Durchblutung schneller und effektiver (in erster Linie werden die wichtigsten Stellen und Organe mit Blut versorgt)
  • Bronchien sind erweitert, Erleichterung der Atmung
  • Mehr Sauerstoff gelangt zu den Organen und Muskeln
  • Schnelle Energiebereitstellung durch Fettabbau
  • Glucosefreisetzung, Blutzuckerspiegel steigt
  • Magen-Darm-Tätigkeit wird gehemmt
  • Erweiterung muskelversorgender Blutgefäße
  • Muskeln nehmen durch Adrenalin mehr Glucose auf, sie haben somit mehr Energie
  • Schweißproduktion
  • Pupillenerweiterung
  • Gänsehaut
  • Bessere Wundheilung durch bessere Blutgerinnung
  • Blutgerinnsel werden aufgelöst

Das Adrenalin ist maßgeblich an der Kampf-oder-Flucht-Reaktion, oder auch unter fight-or-flight response bekannt, beteiligt. Hierbei geht es um die schnelle physische und psychische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen in Form von Stressreaktionen. Alles, was demnach in solch einer Situation überlebenswichtig ist, wird mit Adrenalin gesteuert. Das kann auch im Sport gut genutzt werden, da „überflüssige“ Körperfunktionen im Leistungsbereich abgestellt werden und der Sportler deutlich fokussierter und leistungsstärker ist.

Gibt es auch künstliches Adrenalin?

Ja das gibt es. Es gibt spezielle Adrenalin Medikamente, künstlich hergestelltes Adrenalin, die in der Notfallmedizin sehr wichtig sind. Beispielsweise wird im Falle eines anaphylaktischen Schocks, also einem hochallergischen Schockzustand des Körpers, einem Asthmaanfall oder einer Sepsis, dem Patienten Adrenalin gespritzt. Auch bei einem Herzstillstand oder um Blutungen zu stoppen wird es oft eingesetzt.

Solche Adrenalin Medikamente sind aber verschreibungspflichtig und nicht für den alltäglichen Gebrauch! Durch seine Wirkungen auf den Körper wird Adrenalin auch als Dopingmittel genutzt, wovon aber, wie von jeglicher Dopingnutzung, dringendst abgeraten wird!

Kann Adrenalin auch schädlich sein?

Wenn der Adrenalinspiegel im Körper ständig zu hoch ist, dann kann es zu einer Vergrößerung des Herzens kommen, was auf Dauer zu Herzproblemen, einer Herzschädigung und durch die Veränderung des Herzens sogar durch Herzstillstand und Kammerflimmern zum Tod führen kann.

Außerdem kann es immer zu Nebenwirkungen kommen. Diese sind denen der eigentlichen Wirkungen gleichzusetzen und darüber hinaus kommt es zu Überreaktionen. Das bedeutet, wenn künstliches Adrenalin zugeführt wird, dann nur, wenn die Wirkungen gewünscht und medizinisch notwendig sind.

Nebenwirkungen:

  • Kontraktion kleiner Blutgefäße, insbesondere der Haut und der Nieren
  • Blutdruckanstieg
  • Erhöhter Speichelfluss
  • Schwitzen bei gleichzeitigem Kältegefühl in den Extremitäten
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie)
  • Kaliumspiegel sinkt (Hypokaliämie)
  • Absenkung der Magnesiumkonzentration (Hypomagnesiämie)
  • Ruhelosigkeit
  • Nervosität
  • Angst
  • Halluzinationen
  • Krämpfe
  • Psychosen
  • Herzinsuffizienz
  • Angina-pectoris-Anfälle
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzinfarkt
  • Kammerflimmern
  • Herzstillstand

Bei Alltagsstress helfen euch auch die einen oder anderen Anti-Stress-Lebensmittel, die mit allerhand Mineralstoffen, Vitaminen und anderen Nährstoffen eure Nerven beruhigen und Stress im Körper reduzieren.

Aber auch bei einem Adrenalinmangel kann es zu Komplikationen kommen. Konzentrations- und Leistungsschwäche, Infektanfälligkeit und chronische Müdigkeit sind nur einige wenige Nebenwirkungen von zu wenig Adrenalin.

Adrenalin Fazit

Aufgrund der Wirkungen auf den Körper ist ein Sportler mit erhöhtem Adrenalinspiegel leistungsstärker. Wettkämpfe setzen den Körper in eine Stresssituation und somit werdet ihr in dieser Situation vom eigenen Körper gepusht. Es sollte aber von einer Einnahme von künstlichem Adrenalin außerhalb einer medizinischen Notwendigkeit abgesehen werden, da ein erhöhter Adrenalinspiegel zwangsläufig zu Nebenwirkungen führt. Auch bei ständigem Stress ist der Adrenalinspiegel erhöht. Dann sollte man durch Entspannung und moderaten Sport das Adrenalin senken. Was Stress noch mit dem Körper macht und warum er ab einem bestimmten Stresspegel den Muskelaufbau blockiert, erfahrt ihr im Artikel Cortisol & Muskelaufbau.
Stress ist einer davon, aber hier findet ihr noch mehr Fitness-Killer.

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