EMS Training: Was bringt der Strom-Sport wirklich?

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Unter Strom schmilzt das Fett?!

Ein großer und vor allem anhaltender Hype der letzten Jahre: EMS Training. Manche schwören drauf, andere trauen sich noch nicht mal, sich in den Ganzkörperanzug zu quetschen. Ganz ehrlich: Ein bisschen Strom auf die Muskeln und das soll’s bringen? Und wie hat die Firma ANTELOPE aus Frankfurt das EMS Training auf ein neues Level gehoben? Das erfahrt ihr alles hier!

Was ist EMS Training?

Das EMS steht für Elektromyostimulation, also elektronische Muskelstimulation. Eure Muskeln werden durch Stromimpulse zum Kontrahieren gebracht. Der Hype kommt aus der Physiotherapie und hat dort auch einen echt wichtigen Verwendungszweck. Wenn ihr euch verletzt habt und aufgrund dessen nicht oder noch nicht in der Lage seid, richtig zu trainieren, kann es auf Dauer zu Muskelschwund kommen. Und das wünscht sich kein Sportler. Also kommt für diesen Zweck der Strom zur Hilfe: Durch die Stromimpulse wird die Muskulatur angeregt und gezielt erhalten oder sogar aufgebaut. Auch im Leistungssport wird EMS Training als Ergänzung genutzt. Die Leistungssportler müssen neben ihrem Sport nicht noch Ewigkeiten im Gym verbringen und Kraftsport ableisten, sondern setzen sich grob gesagt kurz unter Strom, um die Muskulatur anzuregen. Heißt: Mehr Zeit für den eigentlichen Sport.

Wie wird mit Strom trainiert?

Ihr dürft euch EMS Training nicht wie ein „normales“ Ganzkörpertraining vorstellen. Ihr trainiert nicht direkt an Geräten oder mit Gewichten, sondern nur mit eurem eigenen Körpergewicht und macht lediglich dynamische Übungen wie Ausfallschritte, Kniebeugen und Co. Ihr bekommt einen Anzug an, der aus Weste, Hüftgurt und Arm- und Beinmanschetten besteht. Der Anzug ist mit Elektroden besetzt und mit einem EMS Gerät verbunden. Ihr trainiert immer mit einem Trainer, der für euch die Stromstöße regelt, also die Frequenz (ideal sind 80 bis 85 Hertz), die Kontraktions- und Pausendauer (in der Regel jeweils vier Sekunden) und die Impulsstärke. Die Elektrostimulation funktioniert am besten, wenn Wasser mit im Spiel ist, also nicht wundern, dass euer Anzug feucht ist.

EMS Training

Viele der Ketten werben damit, dass 20 Minuten Training pro Woche völlig ausreichend sind, um die gesamte Körpermuskulatur effektiv zu trainieren. Klingt nach Quatsch, ist aber gesundheitlich ratsam. Durch den Strom ist das Training deutlich intensiver für den Körper und er braucht länger für die Regeneration. Um also Übertraining zu vermeiden, trainiert wirklich nur dieses eine Mal oder maximal zweimal pro Woche!

Wo kann man EMS Training machen?

Entweder bietet eine Physio-Praxis bei euch in der Nähe EMS Training an oder eine der zahlreichen EMS Training-Studios. Mittlerweile gibt es einige verschiedene Ketten, die den Strom-Sport anbieten. Da müsst ihr einfach nur mal googlen und schauen, was bei euch so in der Nähe ist. Die Fitness-Suchmaschine fitogram zeigt euch an, wo ihr was findet. Es soll schon über 1.500 Anbieter in Deutschland geben.

Wie teuer ist EMS Training?

Das kommt auch ganz darauf an, wo ihr EMS Training machen wollt und aus welchem Grund. Um das in einer Physio-Praxis zu machen, braucht es höchstwahrscheinlich einen Grund wie Verletzungen und Co. sowie ein Rezept vom Arzt. In den zahlreichen EMS-Studios könnt ihr einfach so hingehen und euch erstmal beraten lassen. Da variieren die Preise aber auch von Studio zu Studio etwas. In der Regel habt ihr einen Vertrag mit dem EMS Fitness-Studio, meist mit Laufzeiten von 6 Monaten bis 18 Monaten. Je nachdem für welchen Vertrag ihr euch entscheidet, zahlt ihr pro Woche knappe 20 Euro oder mehr! Also quasi für ein Mal Training 20 Euro. Die Kosten für das EMS Training sind nicht ohne… Es geht aber noch teurer, denn es gibt auch die Möglichkeit, dass ein EMS Personal Trainer bei euch mit dem EMS Gerät und dem Anzug vorbeikommt. Das sind dann pro Woche – also pro Training – mal locker 40 bis 90 Euro… Kein Schnäppchen.

Was bringt das Training mit Strom?

Sich so kurze Zeit unter Strom stellen zu lassen, etwas die Muckis anspannen und dann purzeln die Pfunde in rauen Mengen?! Das ist auch mit EMS Training Wunschdenken… Der Vorteil ist aber definitiv, dass das Training ohne schwere Gewichte oder umständliches „Einspannen“ in Geräte stattfindet, was vor allem nach Verletzungen super ist, ihr euren kompletten Körper trainiert und das lediglich durch Bodyweight Exercises mit eurem Trainer. Apropos Trainer… Der ist ein echter Vorteil für alle Inkonsequenten unter euch, denn alles was ihr macht steht unter der Beobachtung von ausgebildeten Trainern. Ihr könnt euch also vor keiner Übung drücken und ihr müsst zwangsläufig die Übungen durchziehen, außerdem achten eure Trainer auf eine richtige Ausführung der Übungen. Das EMS Training kann euch durch die Konsequenz euren inneren Schweinehund kosten und ihr habt auf einmal richtig Bock auf Sport! Aber: Eure komplette Muskulatur wird zwar mit EMS Training angesprochen, ist aber kein Ersatz für klassischen Kraft- und Ausdauersport!

Für wen lohnt sich dieses Training?

Das Training mit Strom ist extra für Menschen mit Verletzungen konzipiert worden. Damit sie trotzdem die Muskulatur anregen können und nicht unter Muskelschwund leiden müssen. Denn wer eine Verletzung hat, kann sich nicht in Geräte spannen und Gewichte stemmen. Also wer von euch vom Fußball und Co. beispielsweise ein kaputtes Knie hat, der kann trotzdem seine Fußballerwaden erhalten – mit EMS Training!

EMS Training

Das Abnehmen mit EMS Training ist eine ganz andere Sache. Denn wenn wir mal ehrlich sind: 20 Minuten in einer Woche Training, trotzdem leben und essen wie immer und die Fettpolster sollen schmelzen?! Da braucht es schon einiges mehr. Denn wenn der Strom-Sport in der Physiotherapie zum Muskelerhalt dient und nach Muskelschwund für Muskelaufbau, dann wird euch das EMS Training nicht zum ultimativen Beachbody führen. Zwar profitiert ihr auch nach dem EMS Training vom Nachbrenneffekt, aber wenn ihr euer Fett loswerden wollt, dann reicht das alles nicht aus.

Ihr habt aber keinen Plan, wie ihr sonst erfolgreich abnehmen sollt? Da können euch diese Artikel helfen:

EMS Training auf einem ganz neuen Level – ANTELOPE

Euch reizt das Training mit Strom eigentlich sehr, aber ihr habt keinen Bock darauf, am Kabel zu hängen und fest an eine Station gebunden zu sein? Außerdem seid ihr eh mehr so die Läufer?! Kein Thema! Es gibt auch eine ganze andere Art von EMS Training. Die noch recht junge Firma ANTELOPE hat Anzüge – bestehend aus Shirt und Shorts – entwickelt, die ganz ohne Station und lästige Kabel EMS Training möglich machen.

Die Anzüge:

Die Anzüge – die ANTELOPE.SUITs – sind wie gesagt zweigeteilt und sind eine Kombination aus einem Shirt und einer Shorts. Beides besteht aus atmungsaktiver und flexibler Kompressionsfaser, die antibakteriell und atmungsaktiv ist und hat 3 Reißverschlüsse am Shirt zum einfachen An- und Ausziehen.

Den Strom bekommt ihr über 16 in die Textilien eingearbeitete Silikonelektroden. 10 davon befinden sich im Shirt – für Bauch, Brust, Nacken, Rücken und Oberarme. Die restlichen 6 sitzen in der Shorts und stimulieren dort die Muskulatur eures Beinbizeps, Quadrizeps und von eurem Gesäß. Und das alles bei jeder Bewegung – auch fließenden Bewegungsabläufen wie beim Joggen.

Die Steuerungseinheit:

Der sogenannte Booster ist eine portable, batteriebetriebene und vor allem kleine Steuerungseinheit, die ihr am Anzug tragt und die über eine integrierte Verkabelung mit Verbindung ins Shirt und einem Steckverbinder mit der Shorts verbunden ist. Der Booster ist über Bluetooth mit einer App verbunden: Die kostenlose ANTELOPE.APP dient als digitale Steuerung – hier könnt ihr alles Mögliche steuern – unter anderem die Intensität der Elektro-Stimulation. Ihr bekommt über die App auch drei spezielle Trainingsprogramme für den ANTELOPE.SUIT und alle wichtigen Infos über den Anzug, die Anwendung und Co.!

So sehen die ANTELOPE.SUITs in Action aus:

Quelle: ANTELOPE

Die Vorteile:

Der große Vorteil dieser Anzüge liegt ganz klar in der gewonnenen Mobilität – ihr hängt nicht an einem oder mehreren Kabeln und seid an keine Station angeschlossen! Außerdem könnt ihr damit laufen gehen – ANTELOPE verspricht, dass ihr mit den Anzügen sogar eure Laufleistung steigern könnt. Perfekt also für all diejenigen unter euch, die EMS Training reizvoll finden, aber eher die Läufer sind. Außerdem verspricht ANTELOPE, dass ihr eine schnellere Regeneration habt und über ein spezielles Regenerationsprogramm Muskelkater vorbeugen könnt. Und wenn ihr Sport mit den Anzügen macht, dann könnt ihr also ganz easy Kraft- und Ausdauertraining verbinden. Functional Training auf einem ganz neuen Level!

Die Nachteile:

Ihr habt den Anzug zu Hause und trainiert damit, wo immer ihr wollt – unbeaufsichtigt. Klar werden die meisten von euch damit zurechtkommen und sich auch (hoffentlich) nicht überschätzen und viel zu stark und viel zu häufig EMS Training machen. Aber das Risiko ist da, dass ihr zu ehrgeizig seid und es ist kein Trainer in der Nähe, der euch anleiten oder helfen kann, wenn ihr übungstechnische oder gesundheitliche Probleme bekommt. Wenn ihr euch aber anleiten lasst, auch durch die ANTELOPE.APP, und auch strikt an die Vorgaben haltet, dann ist ein Personal Training nicht notwendig. Zumal ihr so auch besser auf euren Körper hören könnt und kein Trainer versucht, euch ohne Rücksicht auf Verluste zu Höchstleistungen anzustacheln…

Ein weiterer großer Nachteil ist, dass die Anzüge recht teuer sind. 1.599 Euro für einen Anzug – auf der einen Seite ist der Preis verständlich, es steckt ja schon einiges an Technik und Aufwand drin. Aber auf der anderen Seite ist es ein ordentlicher Batzen Geld auf ein Mal…

Mein Rat: Wenn ihr euch einen ANTELOPE.SUIT anschaffen wollt, dann seid euch bitte ganz sicher. Am besten habt ihr schon einige EMS Einheiten in einem der zahlreichen Studios hinter euch und habt gemerkt, dass es euch gut tut und ihr Spaß an dieser Art Training habt. Außerdem solltet ihr topfit und gesund sein.

ANTELOPE rät das aber auch. Personen, die einen Herzschrittmacher oder Defibrillator haben, schwanger sind oder Infektionen, Fieber und Erkältungssymptome haben, sollten kein EMS Training mit dem Anzug und auch generell kein EMS Training machen. Mehr dazu erfahrt ihr jetzt:

Wer darf kein EMS Training machen?

Da ihr Sport mit Strom macht, gibt es bestimmt welche von euch, die kein EMS Training machen sollten. Tendenziell ist es nicht gefährlich, wenn ihr in einem vernünftigen EMS-Studio seid und eure Trainer gut ausgebildet sind. Der niedrige Reizstrom erreicht noch lange nicht eure Organ- oder Herzmuskeln und außerdem ist eure Muskulatur an kleine elektrische Impulse gewöhnt, da die bei jeder einzelnen Bewegung von euch automatisch im Körper entstehen – das Gehirn sendet bioelektrische Impulse, denn so kontrahieren die Muskelfasern erst. Aber wer einen Herzschrittmacher hat, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Epilepsie leidet, Nierenprobleme oder ein erhöhtes Thromboserisiko hat, der sollte das EMS Training bitte lassen. Und Schwangere! Fragt am besten vorher sowieso einen Arzt und lasst euch gegebenenfalls durchchecken.

Das Training mit Strom kann ebenfalls eure gesunden Nieren angreifen, denn durch das Training wird das Enzym Creatin-Kinase verstärkt aktiv. Das Enzym versorgt die Muskeln nach starker Belastung mit Energie. Bei starkem Muskelkater findet ihr erhöhte Werte im Blut und auch durch das EMS Training. Die Sporthochschule Köln hat wohl herausgefunden, dass durch das EMS Training aber 18 mal höhere Creatin-Kinase-Werte nach der Belastung im Körper sind als nach „normalem“ Sport wie Kraft- und Ausdauersport. Das Enzym wird über die Nieren abgebaut und wenn es eine größere Masse abzubauen gibt, dann könnten die Nieren irgendwann geschädigt werden. Also wenn ihr EMS Training ausprobiert, dann trinkt bitte genug! Aber kein Grund zur übertriebenen Sorge: Das Kölner Team hat im Zuge der Tests auch herausgefunden, dass die Creatin-Kinase-Werte bei regelmäßigem EMS Training wieder sinken – der Körper sich also scheinbar an diese Art der Belastung gewöhnt. Nichtsdestotrotz sollten diejenigen unter euch, die durch diese Belastung gesundheitliche Probleme bekommen könnten, sehr vorsichtig sein!

Übersicht – KEIN EMS Training mit:

  • Herzschrittmacher oder Defibrillator
  • Schwangerschaft
  • Infektionen
  • Fieber
  • Entzündungen
  • Erkältungssymptome
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen)
  • Krebs- und Tumorerkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen
  • Diabetes
  • Epilepsie
  • Frisch nach Operationen
  • Muskelkater
  • Muskelkrämpfen
  • Hautverletzungen
  • Wunden

EMS Training: Mein Fazit

EMS Training kommt aus der Physiotherapie und hat da auch auf jeden Fall seinen Sinn. Der Muskelaufbau kann nach Verletzungen angeregt werden, sodass ihr in der Zwangspause nicht um eure Gains bangen müsst. Wer abnehmen möchte, sollte aber wohl erstmal eine „normale“ Sportroutine hinbekommen. Wer glaubt, mit 20 Minuten Elektro Training pro Woche den Beachbody seines Lebens zu bekommen, den muss ich leider enttäuschen! EMS Training ersetzt beispielsweise kein Ganzkörpertraining mit Gewichten oder Ausdauertraining. Und wenn ihr körperliche Beeinträchtigungen habt, dann kommt das EMS Training sowieso nicht infrage. Wenn ihr es mal ausprobieren wollt, dann lasst euch vorher gründlich durchchecken und schließt aus, dass euch EMS Training mehr schaden als nützen könnte. Ganz neue Möglichkeiten von EMS Training bieten euch die Anzüge von ANTELOPE, aber checkt vor dem Kauf genau ab, ob der Sport unter Strom wirklich was für euch ist – Spaßfaktor und Gesundheit betreffend!

Habt ihr den Sport mit Strom schon mal ausprobiert oder was haltet ihr sonst von EMS Training? Schreibt es mir!

Euer Prinz

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