Superfood vs. Local Food: Wann lohnen sich Chia & Co. wirklich?

Chiasamen_shutterstock_400090159-1500x710.jpg

Wunder-Food oder leeres Marketing-Versprechen?

Sie heißen Chia, Matcha Tee, Goji-Beeren, Spirulina und Co.: Superfood. Mittlerweile gibt es einen regelrechten Hype um die teuren Lebensmittel. Kein Wunder, versprechen sie doch schlank, schön und gesund zugleich zu machen. Doch was ist wirklich dran an der Welle und muss es wirklich immer ein Exot sein oder gibt es vielleicht auch regionale Alternativen? Die Antworten gibt’s hier!

Definition: Was ist Superfood genau?

Eine rechtlich verbindliche Definition von Superfood gibt es nicht. Generell handelt es sich dabei aber um Lebensmittel, die eine besonders hohe Nährstoffdichte aufweisen, euch also auf 100 Gramm im Vergleich zu ihren Kollegen weit mehr von einem bestimmten Vitamin, Nähr- oder Mineralstoff liefern – oder gleich von einem ganzen Mix verschiedener gesunder Inhaltsstoffe. Welcher Bestandteil sie so „super“ macht, kann dabei völlig variieren – ob Omega-Fettsäuren oder Vitamin C, das ist zunächst egal. Gemeinsam haben Superfoods aber, dass sie alle besonders reich an Antioxidantien sind und dass es sich wirklich um ein naturbelassenes Lebensmittel handelt – oder zumindest ein extrahiertes Lebensmittel, zum Beispiel in Pulverform. Wir reden hier also nicht von industriell hergestellten Nahrungsmitteln oder Pillen und Kapseln! Bestenfalls ist das jeweilige Superfood zudem biologisch angebaut.
Warum jetzt aber Superfood? Ganz easy, durch den hohen Gehalt eines Inhaltsstoffs verspricht Superfood, einen besonderen Benefit für euch parat zu haben. Meist geht es dabei um eure Gesundheit, beispielsweise soll Superfood Krebs, Diabetes, Übergewicht und Alzheimer vorbeugen, aber auch eure Optik toppen und schlank, faltenfrei sowie schöne Haut und Haare machen.
Übrigens: Superfood muss nicht unbedingt super schmecken – über Geschmack lässt sich zwar bekanntlich streiten, aber habt ihr schon mal Chlorella-Pulver in euer Getränk gemixt?! Ich will echt nicht meckern, aber genauso gut könnt ihr ein Glas Schlamm trinken…

Vorteile von Superfood in der Ernährung

Klar, Superfood heißt nicht umsonst Superfood und ihr dicker Vorteil liegt klar auf der Hand: Eine kleine Menge Chlorella hier, ein paar Granatapfelkerne da, Acai-Beeren im morgendlichen Müsli – und schon habt ihr euren Tagesbedarf an vielen Vitaminen und Mineralstoffen gedeckt. Um das mit herkömmlichen Lebensmitteln zu schaffen, müsstet ihr schon einiges mehr essen! Außerdem ist Superfood äußerst vielseitig verwendbar: Ob im Smoothie, Müsli, als Hauptgericht, als Ei-Ersatz (Chia) oder zum Backen – Superfood könnt ihr easy in eure tägliche Ernährung einbauen. Nicht zu vergessen: Sie bringen Abwechslung auf euren Teller und können selbst fade Gerichte aufpimpen! Zum Beispiel schmecken langweilige Kartoffeln in Kokosöl angebraten schon ganz anders, als wenn ihr das übliche Olivenöl nehmt.
Anhänger des Trendfoods schwören zudem auf zahlreiche Wunder, die Superfood angeblich bewirken soll: Als Medizin in Nahrungsform soll es gegen Alzheimer, Bluthochdruck, Magen-Darm-Probleme, Entzündungen, Krebs, Übergewicht, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Depressionen und Falten wirken, das Immunsystem stärken, freie Radikale bekämpfen und jede Anti-Aging-Creme in den Schatten stellen. Inwiefern ihr solchen Versprechen trauen könnt, ist sehr unklar – aber dazu später mehr.

Nachteile: Warum Superfood nicht (immer) super ist

Es ist nicht alles Gold, was glänzt – das gilt auch für Superfood! Hier kommen die häufigsten Punkte, die Kritiker bemängeln:

  • Preis: Schon mal mit einer Packung Matcha an der Kasse gestanden und schlucken müssen?! Zu Recht: Superfood ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln sehr teuer. Klar, es ist ja auch gesund – viel ist aber auch einfach Marketing. Wenn ihr das nächste Mal Superfood-Nachschub braucht, schaut doch mal bei mir auf der Seite unter Supplements vorbei – mit etwas Glück spart ihr eine ganze Menge!
  • Umweltbelastung: in der Regel ist Superfood ein ganzes Stück gereist, ehe es auf unseren Tellern landet. Für die Umwelt nicht unbedingt förderlich! Außerdem wirken sich lange Transportwege auch auf den Nährstoffgehalt der Produkte aus.
  • Schadstoffe: Leider haben Analysen in der Vergangenheit immer wieder ergeben, dass Superfood vermehrt mit Pestiziden und anderen Schadstoffen belastet ist. Das hat bekanntlich Nachteile für unsere Gesundheit – die vermeintlichen Vorteile von Superfood gleichen sich dann ganz schnell wieder aus.
  • Unsicher: Superfood ist verhältnismäßig neu bei uns – dementsprechend unerforscht ist es auch noch. Fakt ist: Superfood steht im Verdacht, Wechselwirkungen mit Medikamenten auszulösen. Außerdem ist das Allergie- und Überempfindlichkeitsrisikio bei ihnen – wie bei anderen exotischen Lebensmitteln auch – erhöht. Dementsprechend niedrig ist die empfohlene Verzehrsempfehlung pro Tag. Bei Chia-Samen sind es 15 Gramm täglich – das ist gerade einmal ein guter Esslöffel! Damit ihr wirklich von den gesundheitlichen Benefits profitiert, müsste es aber schon etwas mehr sein.
  • Vorteile beziehen sich aus Laborversuche: Es stimmt zwar, dass Superfood einen hohen Anteil an Mineralien, Vitaminen oder essentiellen Aminosäuren hat, die für sich allein betrachtet nachweislich positiv für unsere Gesundheit sind. Aber: Diese Nachweise beziehen sich auf Versuche, bei denen der jeweilige Inhaltsstoff isoliert betrachtet wurde – im Normalfall nehmen wir ihn aber kombiniert mit anderen Inhaltsstoffen auf. Das kann die Aufnahme beeinflussen oder zu Wechselwirkungen führen.
  • Andere Länder, andere Sitten: Bei dem häufig weit importierten Superfood besteht die Gefahr, dass sie trotz Bio-Siegel nicht die Vorgaben einhalten, die wir hierzulande darunter verstehen. Außerdem wissen wir nicht genug über die Arbeits- und Anbaubedingungen in fernen Ländern. Und ich möchte schon gern wissen, was da am anderen Ende der Welt so auf meine Müsli-Zutat gespritzt wird!

Welche Superfood-Lebensmittel und Superfood-Pulver gibt es?

Genug drumherum geredet – welche Superfoods gibt es denn jetzt?! Um ehrlich zu sein, kann ich euch nicht mal sagen, wie viele verschiedene Nahrungsmittel mittlerweile unter dem Begriff laufen – wie gesagt, eine rechtlich bindende Definition fehlt bislang. Hier kommt aber mal ein Überblick über das gängigste exotische Superfood, das ihr in den Supermarktregalen und Biomärkten findet:

Kokosöl: Gesunde Fettsäuren

Kokosöl gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt zu kaufen und ist längst kein Unbekannter  mehr in unseren Küchen. Obwohl es zu rund 90% aus gesättigten Fettsäuren besteht, ist es zu Recht ein Superfood: Es ist selbst bei hohen Temperaturen hitzebeständig, enthält einen großen Anteil an Laurinsäure und mittelkettigen Fettsäuren (sogenannte MTCs).

  • Versprechen: Kokosöl ist zwar eine wahre Fettbombe, soll aber trotzdem schlank machen und das Abnehmen erleichtern. Außerdem soll es Viren bekämpfen, Demenz und Alzheimer positiv beeinflussen und den Blutfettspiegel regulieren.
  • Was es wirklich kann: Es gibt tatsächlich Studien, die darauf hinweisen, dass Kokosöl die Fettverbrennung positiv stimuliert, da die MTCs vom Körper verstärkt zur Energiegewinnung genutzt und weniger in Fettdepots eingelagert werden. Für die anderen gesundheitlichen Versprechen fehlen wissenschaftliche Nachweise bisher.
  • Verwendung: Zum Braten und Backen auf bei großer Hitze, vor allem in der ketogenen Ernährung und in der Paleo Diät häufig verwendet
  • Fazit: Auch wenn Kokosöl nicht direkt auf euren Hüften landet – genießt es wie andere Fette auch in Maßen, denn gesättigte Fettsäuren stehen im Zusammenhang mit vielen gesundheitlichen Nachteilen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Fettstoffwechselstörungen.

Vegane Eiweißbombe Quinoa

Auch Quinoa ist schon mehr oder weniger auf unseren Tellern angekommen und zählt für viele gar nicht mehr als „richtiges“ Superfood. Das Pseudogetreide wird auch Inka-Korn genannt. Da es kein Gluten enthält, wird es auch von Menschen mit Zöliakie vertragen.

  • Versprechen: Hervorragende Eiweißversorgung, soll vor freien Radikalen schützen, die Enzymproduktion im Körper stimulieren, bei Migräne helfen, Übergewicht vorbeugen und die Regeneration fördern
  • Was es wirklich kann: Quinoa ist eine der besten, wenn nicht die beste vegane Proteinquelle: Es enthält alle neun essentiellen Aminosäuren, was für eine Pflanze alles andere als selbstverständlich ist. Zudem punktet es mit viel Eisen, Kalium, Magnesium und ungesättigten Fettsäuren. Tatsächlich führt diese Kombination dazu, dass der Körper bzw. eure Muskeln nach einem harten Workout schneller regenerieren – das gilt aber auch für andere eiweißreiche Lebensmittel bzw. gesunde Lebensmittel mit vielen wertvollen Nährstoffen. Wissenschaftliche Studien fehlen ansonsten.
  • Verwendung: In Müslis, als Beilage, in Salaten oder gepoppt
  • Fazit: Quinoa ist unumstritten ein äußerst gesundes Lebensmittel, allerdings gibt es bisher keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass es besser ist als andere nährstoffreiche Lebensmittel. Durch die einfache Zubereitung und die vielfachen Anwendungsmöglichkeiten empfehle ich euch aber trotzdem, die Körner öfter mal in euren Kochtopf wandern zu lassen.

Anti-Aging-Wunder Goji-Beere

Klein, leuchtend rot und in der traditionellen chinesischen Medizin schon seit Jahren ein beliebtest Heilmittel: Die Goji-Beere, wegen ihrer Form und Farbe auch als rote Diamanten bezeichnet. Einige Ernährungspros sehen in ihr sogar die Königin aller Superfoods. Kein Wunder, dass die Frucht königlich geerntet wird: Man muss sie von Hand pflücken.

  • Versprechen: soll vor allem ein Anti-Aging-Wunder sein, das Immunsystem pimpen und gegen Bluthochdruck, Diabetes, Krebs und Alzheimer wirken.
  • Was es wirklich kann: Die Goji-Beere ist eine kleine Nährstoffbombe: 18 Aminosäuren, darunter alle essentiellen, extrem viele Antioxidantien, Vitamine und Mineralien (besonders Kalium, Magnesium und Calcium) – nicht schlecht. Trotzdem: Wissenschaftliche Studien für die gesundheitlichen Versprechen fehlen komplett. Und: Goji-Beeren sind mit 340 Kalorien pro 100 Gramm ziemliche Kalorienbomben.
  • Verwendung: In der Regel als Saft oder getrocknete Frucht, in Müslis, Marmelade, Joghurt oder Quark
  • Fazit: Wie alle Superfoods steckt auch die Goji-Beere voller Nährstoffe. Da jedoch keine gesundheitlichen Wirkungen bewiesen sind, ist der Preis von 40 Euro pro Kilo getrockneter Beeren verdammt happig. Hinzu kommt, dass es sich um Importware handelt, bei der teilweise Pestizide und Schwermetalle nachgewiesen wurden – achtet deswegen unbedingt auf die Aufschrift „rückstandskontrollierte Produkte“.

Muskelfood Maca

Beim Superfood Maca handelt es sich um die süßliche Wurzel einer Kresseart, die es in drei verschiedenen Farben (rot, gelb, schwarz) gibt. Jeder Wurzel werden andere gesundheitliche Benefits zugesprochen.

  • Versprechen: soll die Potenz und Fruchtbarkeit steigern, bei Stress und Angstzuständen helfen, gegen Müdigkeit und Depressionen wirken und – für euch als Sportler besonders interessant – den schnellen Muskelaufbau fördern und generell die sportliche Leistungsfähigkeit pushen.
  • Was es wirklich kann: Die Forschungslage ist zu dünn, um wirklich feste Aussagen zu treffen. Allerdings bestätigen erste Tierversuche tendenziell die Vorteile des Superfoods, tatsächlich auch abhängig von der jeweiligen Farbe der Wurzel. Nachgewiesen ist auch, dass Maca über 60 verschiedene Vitalstoffe enthält, darunter pflanzliche Sterole, die Testosteron ähneln – und Testosteron ist bekanntlich DAS Muskelhormon.
  • Verwendung: Maca wird wie Kartoffeln gekocht oder gebacken, bei uns gibt es die Wurzel aber eher als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulver für Müsli, Smoothies oder als Backzutat
  • Fazit: Eines der wenigen Superfoods, bei dem die Wirkung scheinbar wirklich etwas bringt – probiert’s also ruhig mal!

Auch interessant: Testosteron für Muskelaufbau.

Detox-Mittel Spirulina und Chlorella

Bei Spirulina und Chlorella handelt es sich um die zwei bekanntesten Mikroalgen, die als gute Eiweißversorger sowie Vitamin B12-Lieferanten gelten. Besonders im Rahmen einer Detox-Kur werden die grünen Pflanzen gerne eingesetzt.

  • Versprechen: Sollen Schwermetalle im Körper binden, herausschleusen und somit entgiftend wirken, die sportliche Leistungsfähigkeit steigern, indem sie den Sauerstoffanteil im Blut erhöhen, die Wundheilung positiv beeinflussen, am Aufbau neuer Blutzellen mitwirken und eine Alternative zu Vitamin B12-Supplementen für Veganer sein.
  • Was es wirklich kann: Chlorella enthält von allen Pflanzen das meiste Chlorophyll, einem natürlichen Pflanzenfarbstoff, der in der Tat für die Blutbildung und den Sauerstofftransport zuständig ist. Jedoch liegt die oberste Verzehrsgrenze bei 30 Gramm täglich – der Effekt ist bei so einer kleinen Menge daher verschwindend gering.
    Beide Algen enthalten zudem zwar reichlich B12, das Veganer ansonsten supplementieren müssten, allerdings ist noch nicht klar, ob die vorliegende Form von unserem Körper überhaupt verwertet werden kann. Und dickes Minus: In Tests wurden mehrfach Rückstände von Algentoxinen gefunden, die Leber, Nieren und Gehirn schädigen können.
  • Verwendung: im Smoothie oder als Nahrungsergänzungsmittel (Pulver oder auch Kapseln)
  • Fazit: Ums kurz zu machen: Ein überbewertetes Superfood!

Fettkiller Acai-Beere

Die Acai-Beere stammt aus dem Amazonasgebiet, könnte optisch aber auch irgendwo hier bei uns wachsen – mit ihren ein bis zwei Zentimetern Durchmesser ähnelt und der dunkelblauen bis schwarzen Farbe ähnelt sie unseren heimischen Blaubeeren. Im Gegensatz zu denen besteht sie aber zu 90% aus Kern – und der ist nicht essbar, nur die umgebende Haut.

  • Versprechen: soll ein richtiger Schlankmacher und ein Anti-Aging-Mittel sein, die Fettverbrennung anregen, die allgemeine Leistungsfähigkeit steigern und den Körper dank der vielen enthaltenen Antioxidantien vor freien Radikalen schützen
  • Was es wirklich kann: Wissenschaftliche Studien zu den Wunderwirkungen fehlen bislang.
  • Verwendung: Getrocknet oder als Pulver bzw. Kapseln erhältlich, oft auch in Smoothies, Müslimischungen, zu Salaten oder in Desserts
  • Fazit: In ihren Herkunftsländern gilt die Acai-Beere als gesundes Standard-Nahrungsmittel – und nicht mehr und nicht weniger ist sie. Hier wird sie vielleicht als Superfood gehandelt, aber das liegt mehr an ihrem hippen, exotischen Namen – sie ist nicht gesünder als andere Beeren auch.

Luxus-Ware Matcha

Matcha dürfte den meisten – wenn nicht allen – von euch ein Begriff sein: In Form von Matcha Tee findet das giftgrüne Superfood bereits seit einigen Jahren Beachtung in unseren Tassen. Im Prinzip ist Matcha sehr starker grüner Tee in Pulverform, der eine aufwendige Verarbeitung hinter sich hat: Die Teepflanze wird beispielsweise vier Wochen vor ihrer Ernte beschattet, dann geerntet, gedämpft und getrocknet, ehe nur der wertvollste Teil des Teeblatts zu dem feinen Pulver gemahlen wird.

  • Versprechen: Matcha wird als perfekte Kaffee-Alternative beworben: Es soll munter machen, ohne das typische Tief nach Kaffee-Konsum auszulösen. Außerdem soll es entzündungshemmend wirken, gegen Krebs, Alzheimer und andere Krankheiten helfen und die Fettverbrennung anregen.
  • Was es wirklich kann: Es ist wissenschaftlich belegt, dass Matcha Tee rund 3% Koffein enthält, der für einen anregenden Effekt sorgt – und zwar gleichmäßiger und langanhaltender als Kaffee. Ebenfalls bewiesen: Die enthaltenen Epigallocatechingallate (EGCG) stabilisieren den Blutzucker, schützen die Gefäße und verhindern bzw. verzögern die schädlichen Folgen von Stress und freien Radikalen auf die Zellen, das Immunsystem und die Erbsubstanzen. Allerdings ist einerseits noch klar, wie hoch die Dosierung dafür sein muss, andererseits enthält auch stinknormaler grüner Tee diese EGCGs.
  • Verwendung: als Matcha Tee, Matcha Latte, in Eiscreme, Desserts oder Gebäck
  • Fazit: Matcha ist auf jeden Fall ein überaus gesundes Superfood, sofern ihr es regelmäßig und in größeren Mengen konsumiert – ob es wirklich so viel besser ist als grüner Tee überlasse ich euch ;-).

Glücklich-Macher Kakao Nibs

Das eigentliche Superfood in Kakao Nibs ist der rohe Kakao, aus dem die kleinen Teile gewonnen werden. Dafür werden die Kakaobohnen geschält, in kleine Stücke gebrochen, getrocknet und fermentiert. Dadurch beinhalten Kakao Nibs noch alle Vorteile vom ursprünglichen Kakao.

  • Versprechen: Kakao Nibs sollen durch ihren hohen Gehalt an Nährstoffen und Antioxidantien glücklich, fit und gesund machen und für starke Nerven sowie eine höhere Belastbarkeit sorgen. Außerdem sollen sie Endorphine freisetzen und so für gute Stimmung sorgen, das Sättigungsgefühl steigern und vor Heißhungerflashs schützen.
  • Was es wirklich kann: In erster Linie: Nährstoffe liefern! Kakao Nibs haben pro 100 Gramm 415 mg Magnesium (rund dreimal so viel wie Haferflocken) und 160 mg Calcium (zum Vergleich: Kuhmilch hat 125 mg) – perfekt für Sportler, die auf die beiden Mineralien angewiesen sind. Dabei gilt: Je roher die Kakaobohne, desto wertvoller die Inhaltsstoffe. Allerdings werden die wenigsten von euch mal eben 100 Gramm Kakao Nibs snacken – denn das macht sich nicht nur im Portemonnaie bemerkbar, sondern auch auf euren Hüften: Mit bis zu 600 Kalorien sind die kleinen Dinger kein schlanker Happen! Außerdem ist es durch mehrere Studien belegt, dass Kakao die Durchblutung steigert, die Gedächtnisleistung und die Blutwerte verbessert und den Appetit hemmt.
  • Verwendung: Zum Backen von Kuchen, Muffins, Brownies (zum Beispiel in den Protein Brownies), in Desserts, als Topping in Müsli oder auf Protein Pancakes oder pur als gesunden Snack
  • Fazit: Kakao Nibs sind echt lecker und haben wirklich einige gesundheitlichen Vorteile für euch. Die gelten aber eben für den enthaltenen Kakao und nicht per se für die Nibs – ihr könnt also genauso gut zum wesentlich günstigeren, möglichst unbehandelten Kakao greifen, um zu profitieren.

Passend dazu: Ist Schokolade gesund?

Vitamin C-Bombe Acerola-Kirsche

Der Name der tropischen Acerola-Kirsche, die vor allem in Latein-Amerika beheimatet ist, stammt aus dem Spanischen: „Azarole“ bedeutet übersetzt „hübsch und nützlich“. Eine perfekte Beschreibung des kleinen, knallroten Superfoods, wenn man den Versprechungen glaubt. Hierzulande gibt es das Superfood allerdings nicht frisch, weswegen ihr auf Fruchtpulver oder Saft zurückgreifen müsst.

  • Versprechen: Soll als effektiver Zellschutz sowie antioxidativ wirken, Erkältungen vorbeugen bzw. schneller kurieren, stressresistenter machen und den Körper mit einem Vitamin-Cocktail fit und gesund halten.
  • Was es wirklich kann: Die Acerola-Kirsche enthält sage und schreibe 1.700 mg Vitamin C auf 100 Gramm – das ist mehr als das 30fache von Zitrusfrüchten! Und Vitamin C ist DAS Vitamin schlechthin wenn es um Erkältungen oder stressige Phasen geht. Allerdings liegt die Empfehlung der DGE bei „nur“ 100 mg Vitamin C pro Tag – eine Unterversorgung ist bei einer normalen, gesunden Ernährung so gut wie ausgeschlossen. Des weiteren liefert die Acerola-Kirsche euch noch viel Eiweiß, Kalzium und Magnesium. Leider fehlen besonders dem Pulver natürlich Ballaststoffe – es sättigt also quasi gar nicht und trägt lediglich zur Vitamin- und Nährstoffversorgung bei.
  • Verwendung: in Smoothies, Joghurt und Quark
  • Fazit: Die Acerola-Kirsche ist sicher ein sehr gesundes Wunderfrüchtchen und eine tolle Alternative, euren Vitamin C-Bedarf mit einer winzigen Portion zu decken, vor allem wenn ihr keine Zitrusfrüchte vertragt. Allerdings könnt ihr genauso gut zwei Orangen essen oder – Vitamin-C-Spitzenreiter – 60 Gramm schwarze Johannisbeeren. Macht daneben noch satt und ist um einiges günstiger, aber entscheidet selbst!

Schutz vor Heißhunger: Baobab

Baobab ist die Frucht des afrikanischen Affenbrotbaums. Neben der Frucht könnt ihr auch die Samen und Blätter des Superfoods essen. Der Baum wird bis zu 30 Meter hoch – kein Wunder, dass er in seinen Heimatländern in der afrikanischen Savanne als Zauberbaum verehrt wird. In Deutschland bekommt ihr meistens Baobab-Pulver, bei der die Frucht roh und ohne Wärmebehandlung verarbeitet wird, damit alle gesunden Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Es gibt aber auch Pulver, Kapseln, Öl und Riegel mit Baobab.

  • Versprechen: Soll antioxidativ wirken, die Heilung von Infektionskrankheiten fördern, das Sättigungsgefühl steigern, vor Heißhunger schützen, indem es den Blutzucker reguliert, Endorphine für eine gute, ausgeglichene Stimmung ausschütten, Entzündungen hemmen und Krebs vorbeugen.
  • Was es wirklich kann: Baobab enthält tatsächlich eine ganze Reihe gesunder Inhaltsstoffe, besonders Vitamin B und C, Kalzium, Eisen und Magnesium. Allerdings ist in Studien bisher nur nachgewiesen worden, dass Baobab die Eisenspeicher perfekt auffüllen kann und dass es tatsächlich positiv auf den Blutzuckerspiegel wirkt und so Diabetes und Heißhunger vorbeugen kann.
  • Verwendung: in Smoothies, Müsli oder auch als Suppeneinlage
  • Fazit: Im Hinblick auf den Blutzuckerspiegel wirklich ein Superfood – die anderen tollen Eigenschaften könnt ihr easy auch mit lokalen und günstigeren Lebensmitteln decken – viel wertvolles Eisen steckt zum Beispiel auch in rotem Fleisch, dunklem Blattgemüse oder Nüssen und Samen wie Kürbiskernen oder Sesam. Nice-to-have, aber kein Must-Have.

Wachmacher Guarana

Guarana ist ein mittlerweile echt gängiges Superfood, das die meisten von euch kennen oder sogar schon probiert haben werden. Warum?! Der Zweitname verrät’s: „Koffein-Liane“. Guarana soll euch den nötigen Energiekick geben, wenn ihr gerade im Tief hängt. Das Superfood wächst im Amazonas, genutzt werden die geschälten und getrockneten Samen der Pflanze, ähnlich wie bei Kaffee oder Kakao.

  • Versprechen: Guarana soll nicht nur viel effektiver wach und aktiv machen als Kaffee, sondern auch die Fettverbrennung anregen bei gleichzeitiger Dämpfung des Hungergefühls, die Stimmung positiv beeinflussen und gegen Kopfschmerzen wirken.
  • Was es wirklich kann: Studien haben bewiesen, dass Guarana tatsächlich als perfekter Wachmacher funktioniert und die Konzentration hebt. Besonders positiv: Guarana scheint koffeeinunabhängig zu wirken – das bedeutet, dass der Körper sich nicht an die Wirkung gewöhnt und immer mehr davon braucht, um dieselben Effekte zu erzielen. Entgegen vieler Meinungen wird das Koffein genauso schnell freigesetzt wie bei Kaffee, es hält nur länger an: Bis zu 6 Stunden! Außerdem bleibt das Gefühl von innerer Unruhe oder Nervosität, das viele nach Kaffee bekommen, aus. Die anderen Benefits des Superfoods sind nicht ausreichend untersucht, um wirklich etwas darüber zu sagen.
  • Verwendung: in Energydrinks, als Tee, Pulver oder Kapseln oder als Wachmacher in Schokoriegeln, Smoothies, Kaugummis oder Keksen
  • Fazit: Als Wachmacher oder natürlicher Booster perfekt – die anderen Versprechen solltet ihr mit Vorsicht genießen.

Machen nicht high: Hanfsamen

Wer sich anderes erhofft hat: Sorry, dieses Superfood hat keine psychodelische Wirkung. Trotzdem gilt es als top Lebensmittel: Es enthält reichlich hochwertiges Protein, das vom Körper optimal aufgenommen werden kann, alle essentiellen Aminosäuren, viele gesunde Fette mit einem perfekten Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, viele gesunde Ballaststoffe für eine lange Sättigung und eine gesunde Verdauung und die selten vorkommende Gamma-Linolsäuren.

  • Versprechen: Hanfsamen sollen die Zellen vor freien Radikalen schützen, Entzündungen reduzieren, Stress abbauen, die Regeneration nach dem Sport fördern, den Testosteronspiegel erhöhen, den Muskelaufbau beschleunigen, den Körper entgiften, Cholesterin senken, die Haut verschönern und für eine lange Sättigung sorgen – nicht schlecht!
  • Was es wirklich kann: Die Studienlage zu Hanfsamen ist bisher recht mau, häufig wird nur untersucht, ob Hanfsamen nicht vielleicht doch eine psychodelische Wirkung auf euch ausübt. Fakt ist aber: Hanfsamen sind wirklich ein Superfood. Sie enthalten massig Eiweiß und BCAAs und sind somit eine top vegane Proteinquelle. Außerdem enthalten sie als eines der wenigen Lebensmittel Gamma-Linolsäure, von der bewiesen ist, dass sie entzündungshemmend wirkt. Weiterer Vorteil: Hanfsamen haben ein Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren-Verhältnis von 1:3 und kommen so nah an den Idealfall von 1:4 heran. Zum Vergleich: Einige typisch westliche Lebensmittel kommen auf Werte von 1:20 und mehr! Ein günstiges Verhältnis der beiden Fettsäuren bewirkt tatsächlich einen Schutz der Zellen, ein verbessertes Hautbild und geringere Entzündungsmarker.
  • Verwendung: Zum Backen von Brot, Brötchen, Flapjacks oder Keksen und als Topping in Smoothies, Müsli oder Joghurt und Quark
  • Fazit: Definitiv ein Superfood – klar bekommt ihr die jeweiligen Wirkungen auch durch eine geschickte Zusammenstellung anderer Lebensmittel, aber: Von Hanfsamen bekommt ihr alles komprimiert in einer Pflanze. Allerdings braucht ihr schon etwa 3-5 EL täglich – das ist schon eine Menge, die ins Geld geht – 100 Gramm kosten etwa 1,20 – 2,80 Euro.

Natürliches Süßungsmittel Lucuma

Lucuma ist ein (noch) eher unbekanntes Superfood, das es bei uns nicht frisch gibt, sondern lediglich als Pulver. Es hat einen süßen, leicht karamelligen Geschmack und wird daher immer wieder als natürlicher, gesunder Zuckeralternativen beworben. Neben gut verdaulichen Ballaststoffen enthält das Superfood viel Eisen, Beta Carotin, Vitamin B3, Zink, Phosphor, Calcium und Magnesium.

  • Versprechen: Soll ein wahres Anti-Aging-Wunder sein und eine glatte, feine Haut bringen. Auch nach Sonnenbränden soll es Wunder bewirken. Durch den niedrigen glykämischen Index verspricht es, vor Heißhunger zu schützen und den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Wie fast jedes Superfood soll es zudem vor freien Radikalen schützen und antioxidativ wirken.
  • Was es wirklich kann: Vom Niacingehalt (B3) einmal abgesehen, enthält Lucuma keine deutlichen Abweichungen zu den Inhaltsstoffen von geläufigem Obst in Deutschland – und die Niacinversorgung hierzulande ist durch eine normale Ernährung gut gesichert.
    Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass Lucumapulver mehr Phenole und Flavonoide enthält als getrocknete Obstsorten wie Apfel, Aprikose oder Ananas. Beides gehört zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, die nachweislich zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften haben. Aber: Das ganze ist mit Vorsicht zu genießen, denn von getrockneten Früchten esst ihr definitiv mehr als von Superfood-Pulver, wodurch die Werte sich ausgleichen.
    Auch als schlanker Zuckerersatz hält Lucuma nicht, was es verspricht: Mit rund 330 Kalorien und 87 Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm ist es nur geringfügig besser als Zucker und Co.
  • Verwendung: zum Süßen als Zuckerzu- oder -ersatz, in Joghurt, Quark, Müsli, Smoothies oder Shakes, zum Backen von Müsliriegeln und ähnlichem
  • Fazit: Eher ein Aromageber als Gesundheitsbooster – mit einem stolzen Preis von 4,50 – 6 Euro pro 100 Gramm Lucuma könnt ihr für mehr Abwechslung aber auch mal zu Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft greifen.

Klein aber oho: Camu Camu

Die Camu Camu ist eine kleine Frucht, die in Lateinamerika angebaut wird. Das Superfood ist wirklich winzig: Eine Frucht wiegt im Schnitt gerade einmal 14 Gramm und hat einen Durchmesser von etwa 3 Zentimetern. Bei uns gibt es Camu Camu nur als Pulver – und dafür braucht man so einiges an Früchten: Aus 1.000 Kilo Früchten bekommt ihr gerade einmal 80 Kilo Pulver!

  • Versprechen: Die Liste scheint unendlich: Camu Camu soll ein Anti-Aging-Mittel sein, bei Rheuma helfen, Entzündungen bekämpfen, die Leistungsfähigkeit steigern, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, den Blutdruck senken, Erkältungen bekämpfen und die Leber beim Giftabbau unterstützen.
  • Was es wirklich kann: Vitamin C liefern – und das ohne Ende! Mit einem Gehalt von bis zu 2.000 mg auf 100 Gramm toppt das Superfood selbst die Acerola-Kirsche! Auch sonst kann es einiges: Massig Eisen, Vitamin B3 und B2 und sekundäre Pflanzenstoffe, um die Top-Nährwerte zu nennen. Für all diese Stoffe sind bestimmte gesundheitliche Wirkungen belegt – aber da die Dosierempfehlung von Camu Camu bei 1/2 – 1 Esslöffel täglich liegt, ist fraglich, inwieweit ihr wirklich von dem Pulver profitieren könnt. Größere Studien fehlen bislang.
  • Verwendung: in Smoothies, Säften, selbstgemachtem Eis, Quark, Joghurt oder Gebäck
  • Fazit: Ich will nicht sagen, viel Wind um nichts – aber ein bisschen trifft das schon zu!

In aller Munde: Chia-Samen

Chia-Samen sind mittlerweile für viele gar kein Superfood mehr, so geläufig das Zeug mittlerweile bei uns ist. Die kleinen Körner sind aber auch super: In ihnen stecken viele essentielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Ballaststoffe, Zink, Magnesium, Eisen und Protein.

  • Versprechen: sollen schlank machen und den Appetit dämpfen, den Blutzucker regulieren, die Verdauung anregen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen bzw. positiv beeinflussen.
  • Was es wirklich kann: Die Zusammensetzung in Chia-Samen ist unbestritten super – aber es gibt weitaus kostengünstigere Alternativen: Rapsöl, Nüsse oder allen voran die guten alten Leinsamen. Und: Die Verzehrsempfehlung von Chia-Samen liegt bei maximal 15 Gramm pro Tag – das ist gerade einmal ein guter Esslöffel von. Ob der wirklich reicht, um von allen gesundheitlichen Benefits zu profitieren, wage ich zu bezweifeln.
  • Verwendung: in Smoothies, Shakes, Gebäck, Müsliriegeln, als veganer Ei-Ersatz, im Müsli, als Topping in Quark oder Joghurt, in Salaten, Brot oder anderen Teigwaren
  • Fazit: Aufgrund der guten Quelleigenschaften für Chia-Pudding oder veganen Ei-Ersatz eine gute Sache – sonst greift lieber zu Leinsamen!

Superfood-Pulver Moringa

Die Blätter des Wunderbaums Moringa gelten als nährstoffreichster Part, in ihnen stecken besonders viele Antioxidantien, Vitamine und Aminosäuren. Normalerweise werden sie wie Spinat zubereitet, bei uns bekommt man häufig aber nur die Pulverform. Doch auch die Wurzeln, Samen und Schoten des Superfoods sind verwertbar. Moringa gilt als eines der gesündesten Superfoods und liefert euch eine Menge Kalium, Kalzium, Vitamine und sogar 22% Protein!

  • Versprechen: soll das Immunsystem stärken, die Cholesterinwerte verbessern, Zellschäden reparieren, entgiften und für weniger Müdigkeit sorgen
  • Was es wirklich kann: Bisher gibt es nur wenige Studien zu Moringa, diese deuten jedoch auf eine positive Wirkung hin. Je nach Herkunftsland gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Apropros: In ihrer (sub)tropischen Heimat werden Moringa-Samen dazu genutzt, Schadstoffe aus dem Wasser zu filtern, sodass dieses als Trinkwasser genutzt werden kann. Ob Moringa im Körper ähnlich funktioniert und Schadstoffe filtert, ist unklar.
  • Verwendung: als Tee oder Gewürz, in Smoothies
  • Fazit: Tendenziell weisen erste Studien in eine positive Richtung – probiert’s doch einfach mal aus und berichtet mir, ob ihr Effekte bemerkt habt!

Gut für den Magen: Papaya

Eine weitere Vitamin C-Bombe ist die Papaya: Mit 80 mg pro 100 Gramm Frucht lässt auch sie Zitrusfrüchte hinter sich. Daneben liefert sie reichlich Kalzium, Kalium, Eisen und mehr Beta Carotin als Karotten – und es gibt sie im Gegensatz zu vielen Superfoods im stinknormalen Supermarkt.

  • Versprechen: soll gut gegen Magen-Darm-Probleme sein, das Abnehmen unterstützen, den Appetit hemmen, gegen Diabetes wirken und Tumore bekämpfen
  • Was es wirklich kann: Tatsächlich ist die Papaya ein natürlicher Helfer gegen Magen-Darm-Probleme aller Art. Grund dafür ist das enthaltene Papain, das Eiweißenzyme spaltet und so die Verdauung unterstützt. Besonders leicht säuerliche und unreife Früchte sind richtig gut für den Magen. Was das Abnehmen angeht, solltet ihr vorsichtig sein: Mit 32 Kalorien auf 100 Gramm ist die Papaya zwar wirklich ein Schlankfood, aber auch nicht besser oder schlechter als andere kalorienarme Lebensmittel. Last but not least: In Versuchen konnten Papaya-Samen tatsächlich Tumore zerstören – allerdings „nur“ in Reagenzgläsern. Inwiefern das auf den menschlichen Körper übertragen werden kann, ist noch unklar.
  • Verwendung: im Obstsalat, pur, in Marmeladen oder herzhaften Curry-Gerichten
  • Fazit: Da die Papaya im Gegensatz zu anderem Superfood nicht völlig überteuert ist und zumindest die Wirkung auf den Magen definitiv nachgewiesen ist, solltet ihr hier ruhig öfter mal zugreifen. Achtet nur darauf, keine gentechnisch veränderten Sorten zu kaufen – das ist leider häufig der Fall.

Trendfood Avocado

An diesem Superfood kommt keiner vorbei: Die Avocado enthält massig gesunde Fette, viele Ballaststoffe und Kalium und erfreut sich besonders in der veganen und Low Carb Ernährung großer Beliebtheit. Übrigens: Wusstet ihr, dass die Avocado nicht zum Gemüse zählt, sondern eine Frucht ist?

  • Versprechen: soll trotz ihres hohen Fettgehalts beim Abnehmen helfen, den Cholesterinspiegel senken, schöne Haut und Haare zaubern 
  • Was es wirklich kann: Avocados enthalten ungesättigte Fettsäuren und Ölsäure, die sich in der Tat positiv auf unseren Cholesterinspiegel auswirkt – dafür reicht nur eine Frucht alle paar Wochen nicht aus. Gleiches gilt für schöne Haut und schöne Haare. Und: Ja, das viele enthaltene Fett sorgt für eine langanhaltende Sättigung und KANN dadurch beim Abnehmen helfen. Aber nur, wenn ihr über den Tag hinweg weniger Kalorien aufnehmt, als ihr verbraucht. Und die Avocado liefert pro 100 Gramm schon mal satte 220 Kalorien, das müsst ihr natürlich berücksichtigen!
  • Verwendung: gefühlt immer und mit allem: Als Guacemole oder in anderen Dips, in Salaten, pur, auf Brot, als süßes Dessert mit Kakao, als Eis, …
  • Fazit: Definitiv ein gesundes, vielfältig einsetzbares Superfood. Leider haben Avocados eine wirklich schlechte Klimabilanz und sind nicht gerade günstig. Kauft euch hin und wieder eine und versorgt euren Körper ansonsten mit anderen gesunden Fettlieferanten wie Nüssen, Fisch oder hochwertigen Ölen.

Zellpower dank Granatapfel

Viel Vitamin C und K, Folsäure, Kalium, Polyphenole und Ballaststoffe stecken in den bis zu 400 Kernen dieses Superfoods. Der Geschmack von Granatapfel ist sicherlich nicht jedermanns Sache, denn je nach Frucht kann das eine ganz schön bittere Sache werden. Allerdings eine gesunde! Saison haben Granatäpfel übrigens von September bis März – schlagt also zu und probiert, falls ihr das nicht längst schon habt!

  • Versprechen: soll Zellen und Gefäße schützen, Entzündungen hemmen, Krebszellen bekämpfen, Verdauungsbeschwerden lindern und als Anti-Aging-Mittel jung und gesund halten
  • Was es wirklich kann: Granatäpfel enthalten viele Bitterstoffe, die wirklich gut gegen Verdauungsbeschwerden sind. Außerdem ist es inzwischen nachgewiesen, dass der hohe Gehalt an Polyphenolen und Flavonoiden im roten Fruchtfleisch effektive Radikalfänger sind und die Zellen schützen. Stimmt also – aber: Es gibt (bislang) kein wirklich wirksames Anti-Krebs-Food mit dem ihr die Krankheit einfach wegessen könnt. Außerdem zu beachten: Granatäpfel können zu Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten führen, haltet also eine Pause von etwa 2-3 Stunden zwischen dem Verzehr und der Einnahme von Pillen und Co. ein.
  • Verwendung: pur, im Müsli, Obstsalat oder als Topping im Salat, mit Joghurt
  • Fazit: Auf jeden Fall zu Recht ein Superfood, das ihr gerne regelmäßig in euren Speiseplan einbauen könnt.

Nicht zu stoppen: Kurkuma

Kurkuma steckt in Curry und Masalas und sorgt da für die gelbe Farbe und den leicht bitteren Geschmack. In der ayurvedischen Medizin ist Kurkuma seit vielen tausend Jahren als Heilmittel für unzählige Erkrankungen bekannt und wird auch „Zauberknolle“ oder „Gewürz des Lebens“ genannt.

  • Versprechen: die Liste ist endlos: Das Superfood soll vor Alzheimer und Diabetes schützen, Entzündungen bekämpfen, Magen-Darm-Beschwerden lindern, Krebs vorbeugen, den Stoffwechsel anregen, beim Abnehmen helfen und Schmerzen lindern, um nur einige zu nennen!
  • Was es wirklich kann: Tatsächlich besitzt der Bestandteil Curcumin ziemlich krasse Eigenschaften: In wissenschaftlichen Versuchen konnten immer wieder krebshemmende, Alzheimer vorbeugende, verdauungsfördernde und schmerzlindernde Wirkungen festgestellt werden. Beispielsweise wurde in einem Versuch mit Mäusen gezeigt, dass das Superfood Brustkrebs hemmt. Aber diese Erkenntnisse sind mit Vorsicht zu genießen: Es handelt sich bisher um Labor- oder Tierversuche. Vom Menschen wird Curcumin viel schwieriger aufgenommen, es müssten so hohe Dosen gewählt werden, die ihr kaum über eure normale Ernährung decken könnt. Ausnahme: Gegen Verdauungsbeschwerden wird Kurkuma bereits verwendet.
  • Verwendung: als Golden Milk bzw. Kurkuma Latte, in Curry- und Gemüsegerichten
  • Fazit: Wenn’s mal im Bauch zwackt oder ihr das Gefühl habt, im 7. Monat schwanger zu sein, kann Kurkuma euch ganz klar helfen. Für alle anderen Effekte müsst ihr euch noch gedulden – aber: Die Tendenzen sind so positiv, dass ihr gerne zugreifen könnt und nichts falsch macht.

Exot & einheimisches Superfood zugleich: Aronia-Beere

Die Aronia-Beere stammt ursprünglich aus den USA, wird mittlerweile aber auch in Deutschland und Österreich angebaut und ist daher ein regionales wie auch exotisches Superfood. Sie ähnelt optisch einer Heidelbeere, hat aber einen säuerlicheren Geschmack. Die Aronia-Beere enthält alle B-Vitamine und wichtige Polyphenole, die zur Gruppe der Antioxidantien zählen. Ihr bekommt das Superfood entweder als Saft oder als Beere.

  • Versprechen: soll die Muskeldurchblutung steigern und so Muskelkater vorbeugen bzw. verringern, die generelle Durchblutung anregen, das Immunsystem stärken, Krebs bekämpfen und sogar vor radioaktiver Strahlung schützen.
  • Was es wirklich kann: Wissenschaftliche Nachweise für die Wunderwirkungen dieses Superfoods fehlen bisher. Was aber stimmt: Die Aronia-Beere stärkt das Immunsystem – das tun aber auch alle anderen gesunden Lebensmittel wie Obst und Gemüse!
  • Verwendung: pur sind Aronia-Beeren quasi ungenießbar, aber in Kombination mit anderen süßen Früchten oder in Marmeladen geht’s
  • Fazit: Ein Superfood, das ihr euch sparen könnt – zumal es nicht mal gut schmeckt. Wenn ihr euch trotzdem ein eigenes Bild machen wollt, kauft die regionalen Beeren – schont nicht nur die Umwelt, sondern die enthalten noch mehr Vitamine!

Es geht auch local: Deutsche Superfoods

Neben dem oben genannten Superfood gibt es eine ganze Reihe heimischer Alternativen, die es allemal mit ihren exotischen Verwandten aufnehmen können. Der Vorteil: Sie sind weder um die halbe Welt gereist, noch kosten sie ein Vermögen – teilweise könnt ihr sie sogar völlig kostenlos vor eurer Tür sammeln!

Revival alter Getreidearten: Weizengras und Gerstengras

Es klingt zwar immer mega krass, wenn ihr es auf Smoothie-Verpackungen und Co. seht, aber: Hinter Weizengras und Gerstengras steckt nichts anderes als die grünen Sprossen normaler Gerste bzw. normales Weizens. Der Unterschied: Die Keimlinge haben eine wesentlich höhere Nährstoffdichte. Sie haben etwa 60x so viel Vitamin C wie Orangen, 50x so viel Vitamin E wie Spinat, Vitamin B12 (sonst überwiegend in tierischen Produkten) sowie massig Kalzium – ziemlich krass. Der Haken: Der Geschmack ist, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig.

  • Versprechen: sollen die Blut- und Sauerstoffbildung fördern, gegen Tumore wirken und Entzündungen hemmen
  • Was es wirklich kann: Beide Superfoods enthalten den pflanzlichen Farbstoff Chlorophyll, der unserem Hämoglobin ähnlich ist. Ein blutbildender Effekt ist daher nicht auszuschließen. Zudem zeigen Versuche, dass Chlorophyll tatsächlich tumorhemmend wirkt – allerdings steckt Chlorophyll auch in anderen regionalen, frischen grünen Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli oder Grünkohl. Und: Auch vom hohen Vitamingehalt profitiert ihr nicht direkt – denn der bezieht sich auf 100 Gramm und wer isst bzw. trinkt schon 100 Gramm von dem Pulver?! Da esst ihr eher eine Orange und schon habt ihr mehr Vitamin C aufgenommen.
  • Verwendung: vor allem als Pulver in Smoothies
  • Fazit: Eher Marketingversprechen als Superfood.

Omas Superfood: Grünkohl aka Kale

Grünkohl klingt nicht besonders nach einem Superfood?! Gut, dass die Amis ihn für sich entdeckt haben! Denn auf Englisch heißt er Kale und ist ein richtiges Hipsterfood. Kein Wunder: Mit über 100 mg Vitamin C, 200 mg Kalzium, 500 mg Kalium, Zink, Folsäure, Magnesium, Phosphor, Eisen, reichlich Vitamin A und E sowie fast 5 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm kann das grüne Gemüse so einiges. Nicht zu vergessen: Er liefert euch gerade einmal 37 Kalorien – nichts!

  • Versprechen: soll die stärkste Krebsvorbeugung unter den Superfoods sein, den Cholesterinspiegel senken, die Blutfettwerte verbessern,
  • Was es wirklich kann: Für die Krebsvorbeugung wird immer wieder Brokkoli angepriesen, da er viele Glucosinolate beinhaltet. Grünkohl hat aber rund zehnmal so viele! Aber: Es ist nicht sicher erwiesen, dass Glucosinolate Krebs wirklich vorbeugen – es gibt lediglich erste Studienergebnisse, die Hinweise dafür liefern. Genauso sieht es auch mit den anderen Versprechen aus: Stichproben sprechen dafür, dass Grünkohl ein richtiges Superfood ist, aber als wissenschaftlicher Beweis gehen solche kleinen Proben nicht durch. Abwarten!
  • Verwendung: häufig als Beilage im Winter zu deftigen Gerichten, in Smoothies oder Salaten
  • Fazit: Wer hätte das gedacht – Grünkohl schneidet im Vergleich zu manchem Exot richtig gut ab und verdient den Namen Superfood zu Recht – unbedingt öfter mal auf den Teller bringen!

Scharf, schärfer, Ingwer

Ingwer kannte schon Oma als Superfood – nämlich im Winter gegen Erkältungen und Viren! Ingwer punktet aber auch wirklich mit einer breiten Palette gesunder Inhaltsstoffe: Vitamin C und B6, Eisen, Calcium, Magnesium, Kalium und vor allem ätherische Öle, die ihm den scharfen Geschmack verleihen.

  • Versprechen: soll gegen Übelkeit und Bauchschmerzen helfen, Schmerzen und Entzündungen lindern, das Immunsystem stärken, den Stoffwechsel anregen, gegen Rheuma und Arthrose helfen und gegen Erkältungen helfen.
  • Was es wirklich kann: Tatsächlich enthält Ingwer Gingerol – ein Inhaltsstoff, der Schmerzen bei Krankheiten wie Rheuma oder aber Muskelschmerzen nach Sportverletzungen hemmt. Studien haben gezeigt, dass bereits 2 Gramm Ingwer am Tag den Muskelkater nach einem harten Workout erheblich reduzieren. Ebenfalls belegt ist, dass Ingwer den Stoffwechsel anfeuert und den Körper zum Schwitzen anregt – letzteres ist vor allem gut, wenn ihr erkältet seid. Studien haben zudem gezeigt, dass Ingwer bei Magenproblemen und (Reise-)Übelkeit hilft – also durchaus mehr als nur leere Versprechen!
  • Verwendung: als Tee, Saft, bringt Schärfe in (besonders asiatische) Gerichte, in Smoothies und Suppen
  • Fazit: Unbedingt konsumieren – besonders in der Erkältungszeit!

Lecker und warm: Winter Smoothie.

Keine Macht der Erkältung: Hagebutte

Apropros Erkältung: Die Hagebutte soll ebenfalls ein natürliches Mittel gegen Schnupfen und Co. sein. Nach Sanddorn ist sie der zweitgrößte Vitamin C-Lebensmittel hierzulande: Abhängig von Art und Boden versorgt euch die Scheinfrucht mit bis zu 1.500 mg pro 100 Gramm! Das ist aber längst nicht alles: Das local Superfood liefert euch Vitamin B, K und E, Provitamin A, Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium sowie den sekundären Pflanzenstoff Lycopin und den Ballaststoff Pektin – also eine ganze Fülle an gesunden Inhaltsstoffen.

  • Versprechen: soll antioxidativ wirken, Krebs und vorzeitiger Alterung vorbeugen, Entzündungen, Müdigkeit, Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden bekämpfen, die Wundheilung beschleunigen, den Blutdruck und Cholesterin senken und Gifte im Körper binden.
  • Was es wirklich kann: Wissenschaftlich erforscht ist die entzündungslindernde Wirkung des Superfoods, ebenso eine antioxidative Wirkung. Vitamin C gilt seit langem als förderlich für Erkältungen und auch Müdigkeit – klar, dass das auch auf die Hagebutte mit ihren dicken Vitamin C-Speichern zutrifft. Aber: Ein einzelner Tee am Morgen reicht da nicht, ihr müsst schon dauerhaft/regelmäßig Hagebuttenpulver einnehmen.
  • Verwendung: als Tee oder Pulver
  • Fazit: In großen Mengen durchaus förderlich – Superfood-Check bestanden!

Viel mehr als Kaninchenfutter: Löwenzahn

Zugegeben, Löwenzahn hatte ich erst gar nicht als Superfood auf dem Schirm – falls es euch genauso ging: Das Wunderkraut hat es in sich! 100 Gramm haben gerade einmal 45 Kalorien, decken aber mehr als die Hälfte der täglichen Verzehrsempfehlung für Vitamin C, fast 340% für Vitamin A und 650% für Vitamin K!

  • Versprechen: soll gegen Leberbeschwerden, Gallenstein und Verdauungsstörungen helfen, Krebs bekämpfen, den Blutdruck senken, den Blutzucker stabilisieren und den Körper entgiften
  • Was es wirklich kann: Löwenzahn enthält Bitterstoffe, die die Gallenproduktion im Körper anregen. Das wiederum unterstützt die Leberfunktion und wenn diese funktioniert, werden Gifte im Körper leichter abgebaut, das Hautbild verbessert und Verdauungsprobleme behoben. Erste Versuche im Labor haben auch bestätigt, dass Löwenzahnextrakt Krebszellen effektiv bekämpft – aber wieder gilt dies zunächst nur für das Reagenzglas und nicht für den menschlichen Körper. Aber: Erste Tendenzen sind da!
  • Verwendung: als Tee, Extrakt in Smoothies, im Salat oder als Saft
  • Fazit: Da ihr dieses Superfood quasi vor der Haustür kostenlos pflücken könnt und tatsächlich positive Auswirkungen zu erkennen sind, solltet ihr euch ruhig mal einen Löwenzahntee gönnen!

Günstiges Superfood: Brennessel

Die meisten von euch haben wahrscheinlich ganz automatisch eine Abneigung gegen Brennesseln – dabei ist die Brennessel eines DER lokalen Superfoods! Je nach Art haben Brennesseln bis zu 4x mehr Eisen als ein Rindersteak (!), 6x mehr Calcium als Kuhmilch, 10x mehr Vitamin C als Spinat und ungefähr genauso viel Vitamin A wie Möhren. Und sogar Eiweiß kommt mit 7 Gramm pro 100 Gramm Brennessel nicht zu kurz – nicht schlecht!

  • Versprechen: soll den Stoffwechsel anregen, die Entschlackung fördern, Entzündungen lindern (vor allem entzündliche Darmerkrankungen), gegen Arthrose helfen, das Immunsystem und die Konzentration stärken, Müdigkeit bekämpfen und den Blutdruck senken
  • Was es wirklich kann: In einer Studie konnte bewiesen werden, dass der tägliche Verzehr von Brennesseln stark schmerz- und entzündungshemmend wirkt – sogar so sehr, dass Arthritis-Patienten ihre Medikamente auf ein Viertel reduzieren konnten! Dafür mussten allerdings 50 Gramm Brennesseln täglich (!) gegessen werden. Auch eine blutdrucksenkende und eine antibakterielle Wirkung gilt als wissenschaftlich belegt. Was jeder aus eigener Erfahrung bestätigen kann: Brennesseln wirken entwässernd und halten somit auch ihr Entgiftungs-Versprechen – für den Sinn oder Unsinn von Detox-Kuren gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Beweise.
  • Verwendung: als Tee, Smoothie, Brennessel-Käse, Salat, Pesto, Suppe
  • Fazit: Bevor ihr sie das nächste Mal im Garten bekämpft, pflückt sie lieber – die Brennessel ist ganz klar ein Superfood!

Nährstoffbombe Sanddorn

Die Vitamin-C-reichste heimische Pflanze darf im Superfood-Ranking natürlich nicht fehlen: Sanddorn. Die kleinen orangen Beeren füllen euer Vitamin C-Konto mit der zehnfachen Dosis wie Zitronen, reichlich B12 – fürn

  • Versprechen: soll euch langsamer altern lassen, das Immunsystem stärken, Krebswachstum hemmen, depressive Verstimmungen bessern, leistungsstärker machen, beim Abnehmen helfen, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, Arterien vor dem Verkalken schützen und Magen-Darm-Probleme beheben
  • Was es wirklich kann: Tatsächlich alles, was es verspricht! Das gestärkte Immunsystem verdankt ihr der Vitamin C-Bombe, die B-Vitamine wirken depressiver Verstimmung entgegen und stärken die Nerven, Vitamin B12 baut freie Fettsäuren im Blut ab und mindert die Lust auf Süßigkeiten, das enthaltene Beta-Carotin hält eure Blutgefäße elastisch und schützt vor Herz-Kreislauf-Problemen und die Folsäure beugt einer Verkalkung eurer Arterien vor – alles durch Studien belegt! Auch das Wachstum von Krebszellen soll das Superfood hemmen – allerdings gilt hier wieder: Es betrifft Laborversuche. Inwiefern sich diese Ergebnisse auf den menschlichen Körper übertragen lassen, bleibt noch offen.
  • Verwendung: frisch, als Saft, in Marmelade, als Sirup oder Dessert,
  • Fazit: Definitiv für jeden von euch eine mega Bereicherung auf dem Speiseplan – unbedingt probieren!

Superfood-Rezepte: Power für den Alltag

Superfood schön und gut – aber wie verwendet ihr Chia, Avocado und Co. denn nun in eurer Ernährung?! Hier kommen ein paar echt leckere und vor allem fitnessgerechte Inspirationen für Superfood-Rezepte:

Superfood kaufen: Das müsst ihr beachten

Ich hab’s euch oben schon gesagt: Für Superfood gibt es keine rechtlich bindende Definition. Bedeutet: Ihr müsst beim Kauf selbst darauf achten, ob es sich wirklich um Superfood handelt oder irgendein Hersteller einfach eine clevere Marketingstrategie fährt und seinen 08/15-Saft als Superfood deklariert.
Leider ist es in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen, dass gerade exotisches Superfood stark mit Toxinen, Schwermetallen oder anderen Rückständen belastet war, teilweise sogar bedenklich für eure Gesundheit. Und selbst bei Bio-Siegeln seid ihr nicht immer auf der sicheren Seite, dass euer Produkt wirklich unter top Bedingungen hergestellt wurde und nicht mit irgendwelchen Giften in Berührung gekommen ist. Denn wenn es sich um ein weit gereistes Superfood handelt, gelten für Bio-Siegel andere Vorschriften als in der EU.
Und gerade bei Lebensmitteln, die stark gefragt sind, wittern Anbieter ihre Chance und bringen Billig-Ware zu völlig erhöhten Preisen auf den Markt.
Daher solltet ihr euch vor dem Kauf von der guten Qualität eures Superfoods überzeugen. Klar, ganz sicher gehen könnt ihr nur, wenn ihr das Zeug selbst züchtet, aber wenn ihr diese Punkte berücksichtigt, macht ihr schon mal einiges richtig:

  • Anbaugebiet des Superfoods: Stammt es wirklich aus einer Region, wo die richtigen Bedingungen (Boden/Klima) herrschen? Gab es gerade (Umwelt-)Katastrophen, die das Gebiet betroffen haben und gegen den Kauf sprechen?
  • Erntezeit: Wurde euer Superfood reif geerntet? Andernfalls hat es möglicherweise Auswirkungen auf den Nährstoffgehalt und/oder Geschmack.
  • Verarbeitungsgrad und -methode: Wie wurde euer Superfood verarbeitet? Bei schonender Temperatur, mittels Gefriertrocknung, etc.?
  • Erfahrung anderer Kunden: Falls möglich, lest euch Bewertungen anderer Kunden durch.

Hier verlinke ich euch einmal den Online-Shop myvitamins, mit dem ich bisher ganz gute Erfahrungen gemacht habe, vielleicht hilft euch das weiter.

Fazit: So super ist Superfood wirklich

Superfood  wird eine heilsame oder verschönernde Wirkung nachgesagt, die von Magen-Darm-Problemen oder ebenmäßiger Haut bis hin zu wirklich ernsten Geschichten wie Krebs, Diabetes oder Alzheimer reicht. Grund dafür soll ein wesentlich höherer Anteil eines oder mehrerer Vitamine, Mineralstoffe oder essentieller Aminosäuren sein. Es ist zwar nachgewiesen, dass bestimmte Inhaltsstoffe gut für etwas bzw. gegen etwas sind (zum Beispiel gilt es als wissenschaftlich sicher, dass Vitamin C die Abwehrkräfte pusht), allerdings nehmt ihr von den meisten Superfoods nur so kleine Mengen auf, dass ihr von den Vorteilen gar nicht profitiert. Nur weil ein Superfood auf 100 Gramm mega gesund ist, heißt das nicht, dass ihr von einem Teelöffel Wunder erwarten könnt, lasst euch da nicht verarschen! Zudem ist Deutschland kein Vitaminmangelland – ihr braucht kein exotisches Superfood, um euren Bedarf zu decken.
Obwohl es genug heimisches Superfood gibt, reizen die Kombination aus Exotik und Gesundheitswert viele von euch viel mehr und ihr greift gerne tiefer in die Tasche. Zugegeben, exotisches Superfood bringt eben auch mehr Abwechlung auf den Teller als der gute, alte Ingwer.
Ihr könnt euch merken: Superfood ist teilweise mehr Trend und Marketingversprechen, aber es fördert das Bewusstsein für gesunde Ernährung und wertvolle Lebensmittel. Wenn ihr sie bewusst einsetzt und mit heimischen Alternativen abwechselt, könnt ihr nichts falsch machen.

Was ist eure Meinung zu Superfood – wirklich so super oder Bullshit? Schreibt mir!

Euer Prinz

Cookie Einstellungen

Essentielle Cookies
Google Tag Manager*
Statistik Cookies

*Unsere Marketing und Statistik Cookies sind von dem Google Tag Manager abhängig